von Blome Hans
* um 1460
† 17.02.1500 in Hemmingstedt
Vater: Blome Dietrich
Mutter: Brockdorff Abel
Notizen zu von Blome Hans:
zum Todesdatum 17.02.1500 mit der Schlacht bei Hemmingstedt:
Kurze Übersicht über die damaligen Ereignisse:
Der Dänenkönig Johann und sein jüngerer Bruder Friedrich Herzog von Holstein wollten sich das benachbarte Dithmarschen unter Waffengewalt einverleiben. Sie hatten sich für diesen Feldzug zur Verstärkung ihrer Armee die "Schwarze Garde" unter Junker Slenz gemietet. Diese berüchtigte, schwer bewaffnete Truppe von etwa 4.000 Landsknechten hatte sich auf die Unterwerfung von freien Bauernrepubliken spezialisiert und war für ihre Rücksichtslosigkeit bekannt. Ihr Schlachtruf war: "Wahr Di, Buer, de Gaar de kummt" (Wehr dich, Bauer, die Garde kommt).
Dazu kamen auf dänischer Seite die adlige Ritterschaft aus Schleswig - Holstein bzw. benachbarten Ländern mit ihren Knappen, insgesamt um die 2.000 Mann, und geschätzte 5.000 Mann der Landwehr, also wehrpflichtige Bürger und Bauern, die Artillerie und der Troß.
In den folgenden Tagen ging es nicht gerade zimperlich zu. Am 13. Februar 1500 stürmte und plünderte dieses Heer die einstige Dithmarscher Hauptstadt Meldorf und richteten dort angeblich ein großes Blutbad an. Am 17. Februar zog das Heer dann weiter gegen Heide. Die Dithmarscher Bauern hatten derweil die damals etwa 3 km entfernten Deichsiele geöffnet und so mit der Mittagsflut große Teile des Landes unter Wasser gesetzt. Daneben hatten sie an dem schmalen Landweg nach Heide eine Schanze aufgeworfen. Ausserdem hatte sich das Wetter ziemlich verschlechtert, sodaß der dänische Troß nicht sehr schnell vorankam und buchstäblich im Schlamm steckenblieb. Der Troß hatte Meldorf noch nicht ganz verlassen, als die Spitze schon auf diese Schanze traf.
Hier entbrannte ein heftiger Kampf, wobei die Dithmarscher Bauern - etwa 3.000 Mann, angeführt von Wulf Isebrand und der sagenumwobenen Jungfrau Telse von Hochwöhrden - trotz Unterzahl im Vorteil waren, weil sich die schweren Ritter und deren Troß auf dem schmalen, schlammigen Weg nicht besonders gut bewegen konnten. Die Dithmarscher dagegen trugen leichte Rüstungen und bewegten sich mit Hilfe von Springstöcken einigermaßen leichtfüßig über die Gräben.
Unter dem Schlachtruf "Hilf, Maria, milde" und mitsamt der holden Jungfrau stürzten sich die Dithmarscher Bauern auf das in dieser Situation mehr oder weniger hilflose Ritterheer, wobei die ersten beiden Angriffswellen noch von den Dänen abgeschlagen werden konnten. Zunehmend in die Enge getrieben geriet der Treck jedoch bald in Panik und konnte weder eine brauchbare Verteidigung aufbauen noch umkehren, weil die Straße zu schmal war.
Viele der Ritter und Landsknechte wurden nicht getötet, sondern ertranken bei dem Versuch, die Straße zu verlassen. Andere blieben wiederum hoffnungslos im Schlamm stecken und bildeten leichte Ziele. So konnte das für damalige Zeiten riesige Heer vernichtend geschlagen werden. Die Dithmarscher - verständlicherweise böse auf die schleswig - holsteinischen und dänischen Invasoren - erschlugen dabei alle Feinde, deren sie habhaft werden konnten.
Angeblich führte Hans von Ahlefeld in diesem Kampf den Dannebrog, die uralte - einer Sage nach vom Himmel gefallenen - Reichsfahne der Dänen. Von den Dithmarschern umringt wickelte er das Fahnentuch schließlich um seinen Körper und wurde mit seinen 6 Knappen im Gedränge erstochen. Die Dithmarscher führten den eroberten Dannebrog nach der Schlacht zuhause als Trophäe vor.
Wieviele Menschen bei den Kämpfen genau ums Leben gekommen sind, lässt sich heute natürlich nicht mehr feststellen. Es werden wohl einige tausend gewesen sein. Nach der Schlacht wurden von den Dithmarschern nur die "einfachen Soldaten" zusammen mit toten Pferden in Massengräbern beerdigt, die Mitglieder des Adels ließ man als Anstifter zur Strafe kleiderlos so lange auf dem Schlachtfeld liegen, bis sie nicht mehr zu erkennen waren. Neben dem Dannebrog und der dänischen Kriegskasse machten die Dithmarscher reiche Beute in Form von Artillerie - Kannonen (sogenannten Feldschlangen), Waffen, Rüstungen, vielen Fuhrwerken und Troßwagen. In diesem Zusammenhang wird oft ein Wagen voll gebrateten Hühnern erwähnt.
Über die Zahl der schleswig - holsteinischen Ritter und der Ritter aus den benachbarten Ländern gibt es keine genauen Angaben. Es wird im allgemeinen angenommen, das deren Heer aus etwa 2.000 Mann bestand, wovon etwa ein Viertel Ritter und drei Viertel Knappen (Gudemanns) waren. Große Trauer über die vielen Opfer war in den schleswig - holsteinischen Familien, fast jede holsteinische Adlesfamilie hatte mindestens einen Toten zu beklagen. Oft waren auch mehrere Brüder, Väter und Söhne oder Vettern nicht zurückgekehrt. Genau so groß waren aber die Verluste in der einfachen namenlosen Landbevölkerung, viele kleine Hofstellen blieben verwaist.
Liste der am 17.02.1500 bei Hemmingstedt gefallenen Ritter und Knappen auf Seiten der Schleswig - Holsteinischen Ritterschaft:
Quelle: Woldemar von Weber - Rosenkrantz wertet in seinem Artikel (erschienen in der Zeitschrift für Schleswig - Holsteinische Geschichte, Bd. 35, Jahrgang 1905) zwei Namenslisten über die am 17.02.1500 in Hemmingstedt gefallenen Ritter aus.
Zum einen handelt es sich um ein im Rendsburger Rathaus gefundenens Manuskript, welches etwa 80 Namen enthält und folgendermaßen überschrieben ist: "Alse man Schreff MVC op den mandach na valentini sin desse na geschreuenn / de Allmechtige barmheartzige godt gnedig sy Im Lande tho Dithmarschen gebleuen unde vele mer / eddellude / de hir nicht landtbordich / unde knecht borger unde Bur / souele dat dar samptlich by iiij M vorslagen unde ge.... worden"
"Als man schrieb 1500 am Montag nach Valentini (17.02.1500) sind die (in dieser Liste) aufgeführten - denen der allmächtige barmherzige Gott gnädig sei - im Lande Dithmarschen geblieben und viele mehr (neben weiteren) Edelleuten, die hier nicht Land besaßen, und (deren) Knechte, Bürger und Bauern, soviele, das da sämtliche ... "
Zum anderen handelt es sich um 5 Gefallenenlisten des Dithmarscher Chronisten Russe aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Sie ist mit folgenden Worten überschrieben:
"Dusße nageschreven Greven, Riddere unde ghudemans synt doet gheslaghen In Ditmerschen do me schreff - 1500 - vor Hemmingstede:"
"Diese nachfolgenden Grafen, Ritter und Gudemanns sind totgeschlagen (worden) in Ditmarschen vor Hemmingstedt als man das Jahr 1500 schrieb:"
Im folgenden werden die Namen beider Listen in alphabetischer Reihenfolge wiedergegeben und - soweit möglich - gleich in der neuen Schreibweise dargestellt. So ist "Otto Grauenn tho Oldenborchen / Delmenhorst" = Otto Graf von Oldenburg und Delmenhorst. Soweit bekannt werden die Gutsnamen als Namenszusatz genannt. Ebenso wird die Anzahl der Gudemanns (Knappen) - also der von den Rittern zum Krieg verpflichteten adligen, ritterbürtigen Vasallen - aufgeführt.
Diese Liste kann natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben, bietet aber gute Anhaltspunkte für weitere geneaologische Forschungen.
+ Graf Adolf
+ Otto Graf von Oldenburg und Delmenhorst,
Söhne des Grafen Gerhard und Vettern des
König Johann von Dänemark mit 12 Gudemanns*
+ Hans von Ahlefeld zu Törning, Gelting und Neuendorf
mit 6 Gudemanns und dem Dannebrog, der dänischen Fahne
+ Hennecke von Ahlefeld zu Bossee
+ Heinrich von Ahlefeld zu Lindau
+ Marquard von Ahlefeld zu Saxtorf
+ Jürgen von Ahlefeld zu Seegard
mit 2 Gudemanns
+ Heinrich von Ahlefeld, Amtmann zu Steinburg
mit 2 Gudemanns
+ Lorenz von Ahlefeld, Sohn des Claus
+ Benedict von Ahlefeld zu Borghorst, Sohn des Benedict
+ Benedict von Ahlefeld, Sohn des Otto
+ Benedict von Ahlefeld zu Noer (doppelte Nennung ?)
+ Benedict von Ahlefeld zu Lehmkuhlen
+ Laurentz Albertzen
mit 5 Gudemanns
+ Trut Andersen
mit 6 Gudemanns
+ Nickels Arcxsen
Die Brüder
+ Hans Blome zu Seedorf, Testorf und Hornstorf
+ Heinrich Blome zu Deutsch - Nienhof, Amtmann (Vogt)
zu Gottorf
mit (?) Gudemanns
+ Ewolt Bolow ein Pamerening
mit 2 Gudemanns
+ Marquart Bonigh (Bonick oder Rönnow)
+ Dietrich Bornstein von dem neuen Hagen
+ Gert von Bothmer
+ zwei Brüder von Breuith
+ Marquard Breide
(Anm.: Marquard Breide zu Clausdorf,
Sohn des Wulf, ist nicht gefallen)
+ Jens Brock mit 3 Gudemanns
+ Heinrich Brockdorf zu Schrevenborn
mit 4 Gudemanns
+ Sievert Brockdorf zu Windeby
+ Detlev von Buchwald zu Borstel, Sierhagen
und Neversdorf (der lange Detlev(?)
+ Detlev von Buchwald zu Hasselburg
mit einem Gudemann
+ Hans von Buchwald, wohnhaft in Neustadt,
Sohn des Heinrich zu Equelstorf (bei Ahrensbök)
+ Detlev von Buchwald zu Wensien
+ Otte von Buchwald
+ Hennecke von Buchwald
+ Emecke von Damme
+ das ganze Geschlecht Doberstorf
(Pogwisch zu Doberstorf)
+ Heinrich Eickschen (Rosenkrantz)
mit 9 Gudemanns
+ Erp Ertzen / Erßen
+ Reimer von Felbrugge
mit 2 Gudemanns
+ Junker Foll, ein Kölner
+ Erich Mogensen Galt und sein Bruder Ebbe,
Söhne des Mogens Ebbesen Galt
+ Jacob von Gent
+ Gherstede, ein Mecklenburger
+ Eggert Görtzen zu Sollwig
+ Johann Grapendorf
+ Hans Griis (zu Holmegaard ?)
+ Johann Goessen ( = Hans Goes)
+ Knut Goje (ist nicht gefallen)
mit 3 Gudemanns
+ Claus von Hagen zu Nübel
+ Johann Hassenkamp mit seinem Bruder
+ Luder Heest zu Tremsbüttel
+ Volrad und Bertram (?) Heest, Söhne des Luder
+ Erik Höeg zu Örndrup und sein Bruder
+ Jörgen Höeg, Söhne des Peder Höeg zu Eskjaer
+ Jons Holtersen, Vogt zu Gothlande
mit 7 Gudemanns
+ Heinrich von Ilten Söhne
+ Otte Johannsenn
+ Junker Jort, Vogt zu Helgoland
+ Goswin Ketelsen Szone
mit 2 Gudemanns
+ Heinrich Knigge von Leueste
+ Heinrich Knutzen
mit 4 Gudemanns
+ Megels Krassenn
+ Claus Krummendieck zu Höiby
mit 8 Gudemanns
+ Burchard Krummendieck, Vogt zu Flensburg,
mit 5 Gudemanns (Burchard ist nicht gefallen)
+ Heinrich Kule, ein Hadeler
+ Jürgen Laer
+ Schack Moth van dem Kyle, Vogt zu Kiel,
mit 3 Gudemanns (unsicher)
+ Herr Lablock mit 6 Gudemanns
(Herr Lage Brock zu Eystrup ist nicht gefallen)
+ Ebbe Mangenessenn
+ Holt von Mandelslo
+ Swant Nels mit 8 Gudemanns
+ Hylmer von Oborch
+ Benedict Pogwisch
+ Wulf Pogwisch zu Elersdorf (Farwe) mit 8 Gudemanns
+ Claus Pogwisch, Sohn des Henning
+ Wulf Pogwisch zu Dobersdorf
+ Joachim und Hans Pogwisch zu Güldenstein,
Brüder, Söhne des Hartwich Pogwisch
+ Hartwich Pogwisch zu Grünholz
+ Heinrich Pogwisch von der Werwe (?) mit 2 Gudemanns
+ Hennecke von der Wisch zu Dänisch Nienhof
+ Detlef von der Wisch
+ Wulf von der Wisch zu Rundhof
+ Joachim von der Wisch
(Brüder zu Dänisch - Nienhof, Söhne des
Wulf von der Wisch zu Rundhof)
+ Juncker Omeken Söhne aus Breslaw (?)
+ Heinrich von Oprade
+ Detlev von Qualen zu Coselau
+ Benedict von Qualen
+ Joachim Rantzau zu Ascheberg
+ Otto Rantzau zu Rastorf mit 2 Gudemanns
+ Breide Rantzau, Kanzler des Königs von Dänemark,
Sohn von Heinrich Rantzau und Ollegard Buchwald,
mit einem Gudemann
+ Heinrich Rantzau zu Karlswraae, Sohn Elers
+ Schack Ranzau
+ Claus Ratlow zu Hohenfelde und Lindau mit einem Sohn (?)
+ Michael Ratlow
(Brüder, Söhne des Joachim)
+ Emeke Ratlow zu Futterkamp
+ Sievert Ratlow zu Lensahn
+ Wuolf torney von Rethem
+ Iven Reventlow zu Gaartz
+ Hartwig Reventlow zu Gram
+ Sven von Reventolw (?)
+ Joachim von Reventlow (sein Bruder)
+ Otte Rode
+ Claus Rode
(Brüder)
+ Tönnies Ropolle
+ Hans Roßenhaghen
+ Schack Rumohr zu Röest
+ Jürgen Rute mit 5 Gudemanns
+ Benedict Schmalstede
+ Hans Schmalstede
+ Schack Schmalstede
(Brüder)
+ Marquard und Heinrich Schwabe (Swan),
Brüder, zu Nordsee (Eider)
+ Paul Sehestedt zu Stendorf, Amtmann zu Rendsburg
+ Benedict Sehestedt zu Cluvensieck mit 2 Gudemanns
+ Hans Sehestedt zu Sehestedt
+ Paul Sehested zu Kohoude (Kohöft = Ludwigsburg)
mit 2 Gudemanns und seinen Knechten
+ Joachim Sehestedt zu Buckhagen, Sohn des Reimer
+ Burchard Sehestedt
+ Detleff van Segge / Siggen
+ Junker Slens mit seinen mede (?) Brüdern, genannt
"die große Garde", etwa 8 Dutzend Leute mit Slenitz
als Capitein)
+ Otto Stacke (Schack) zu Buckhagen
+ Henning Stacke (Schack) zu Nütschau
+ Hans von Steinberg
+ Hinrich und ... Stur, Brüder
+ Erp von Szwensze
+ Boye Tetens, Vogt in Eiderstedt
+ Volquard Tetensen, Vogt in Nordstrand,
Bruder zu Boye
+ Otto von Thienen zu Kühren und Walstorf,
Sohn von Detlev und Cecilie, geb. Ahlefeld
+ Symen Veltbruggen (Feldbrücke ?)
+ Hans Walstorp
+ Heinrich Walstorp
+ Claues Wensynn (Wensien) zu Radelsdorf
+ Jürgen Wernersen zu Parsberg, Hauptmann zu Vordingborg,
mit 6 Gudemanns
+ Gerdt Westerholt
+ Syvert von Weyge von Botresen
+ Lutke Heinrich von Wigger von Botresen
+ Hellrick Wulff.
Kind:
von Blome Dietrich, Amtmann in Steinburg b. Stormarn, Amtmann zu Steinburg, Besitzer von Hornsdorf, Seedorf und Oppendorf
* ca. 1486 in Steinburg/Stormarn, † 1549 in Steinburg/Stormarn
Signatur: 12464
Forscher: © /http://www.Adelby.com/ Helmut Martensen, 24943 Flensburg; EMail: Martensen@t-online.de
© www.Adelby.com/ Helmut Martensen,24943 Flensburg; EMail: Martensen@t-online.de
Stand: 24.12.2013 12:36:32
Erstellt mit dem Genealogieprogramm GFAhnen 13.0
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