Gerhard Reinhold
Apotheker in Aschersleben/Sachsen-Anhalt
* (err) 01.03.1626 in Welt/Eiderstedt
† 10.02.1705 in Aschersleben/Sachsen-Anhalt
Vater: Johannis (Wunsen, Hansen) Gerhard (Gert)
oo 19.11.1661 in Aschersleben/Sachsen-Anhalt mit Schrecke Catharina, * (s) 1635, † ... in Aschersleben/Sachsen-Anhalt. St. Stephani.
Notizen zu Gerhard Reinhold:
Reinhold Gerhard
ev.-luth., Bürger, Brauherr, Apotheker und später auch Ratsherr in Aschersleben; er führt den Familiennamen Gerhard fest, nicht mehr patronymisch; zahlt 1661 6 Taler zur Erlangung des Bürgerrechts in Aschersleben (PV10); wird 1696 als "vornehmer Bürger und Brauer" bezeichnet; bekommt 1661 zur Hochzeit 2 Taler und 1/2 Zentner Hechte vom Rat geschenkt; 1661-91 als E. E. Raths-Apotheker in Aschersleben erwähnt; zahlt bis 1668 pro Quartal 150 Taler Pacht; ob er nach 1668 die Apotheke noch aktiv betrieb, ist bisher nicht bekannt, er wird aber noch 1676 im Taufbuch als Apotheker bezeichnet, eventuell beschäftigt er einen Provisor; ab mindestens 1686 Oberaltarmann der Kirche St. Stephani; 1691 als Ratsherr und Kirchenvorsteher ebd. bezeichnet; am 09.06.1696 bei der Trauung seines Sohnes Tobias als Unterbauherr bezeichnet; wohnt Markt 11 (Brauhaus neben dem Eckhaus Breitestraße), dazu gehört eine Scheune hinter dem Grauen Hof (Nr. 25), Besitzt auch das Haus Markt 12 a, Verkauf 1703, wohnt ab 1703 Markt 17, nahm von der Kirche St. Stephani 3 mal Geld auf, u. a. als Rentenkauf auf seinen Garten vor dem Johannistor
* Welt (Velt, DK) 1 01.03.1626 (err.)
oo Aschersleben, St. Stephani 19.11.1661 Catharina Schrecke, Tochter des Ratsapothekers Tobias Schrecke ebd.
Übergang zur Teil-Ahnenliste Harzregion.
# ebd. 10.02.1705, Alter 79 Jahr miny 20 Tage
Zu Reinhold Gerhards Geschwistern ist folgendes bekannt: sein älterer Bruder Ludwig, 1651 Studium in Leipzig (Krempe – liegt ca. 50 km nordwestlich von Hamburg), 1656 Studium in Rostock, 1668 Pastor in Friedland (Mecklenburg-Strelitz), 1688 Probst (Präpositus) ebd., gestorben 22.10.1690, heiratet Elisabeth, Tochter des Johannes Pistoris aus Holstein, Pfarrer und Präpositus. Seine jüngere Schwester N.N. heiratet Lorentz Petersen (Bürgersohn aus Tönning, 1624 Studium in Königsberg, 1630 Diacon in Kating (heute Ortsteil von Tönning), 1634 Pastor ebd., gestorben ebd. 25.09. 1665), sie stirbt vor 1641.
Sein jüngerer Bruder Erasmus (Rasmus): geboren Welt 13.04.1628, 1650 Studium in Rostock, 1654 Pastor in Kreien/Mecklenburg (südlich von Lübz, östlich von Parchim), 1665 Diacon in Kating, 1666 Pastor ebd. (also Nachfolger seines Schwagers Petersen), gestorben ebd. 13.04.1687.
Es bisher unklar, wie der Apotheker Reinhold Gerhard, geboren in Welt auf der Halbinsel Eiderstedt an der Nordsee, nach Aschersleben kam. Sein Vater stirbt 1630, Reinhold erlangt 1661 das Bürgerrecht in Aschersleben. Diese gut 30 Jahre waren sehr ereignisreich: über die Wirren des 30jährigen Krieges hinaus tobte beispielsweise am 11.10.1634 eine Sturmflut (die Burchardiflut) an der Nordseeküste und forderte allein in Nordfriesland und Eiderstedt über 9000 Tote. Es ist anzunehmen, daß er – seit 4 Jahren Halbwaise – spätestens jetzt von dort wegging; es kann nur vermutet werden, wohin. Wahrscheinlich heiratete die Mutter und Witwe erneut (siehe den analog verlaufenden Lebenslauf seines Schwiegervaters Tobias Schrecke).
Dieser Zeitraum muß noch genauer erforscht werden. Vielversprechend ist es, an den Wirkungsstätten der Brüder und in Krempe zu beginnen – denn dieser Ort wird als Herkunftsort des Bruders Ludwig angegeben (obwohl tatsächlich in Tönning oder Welt auf Eiderstedt geboren). Den Orten Tönning, Kating, Krempe und auch Kreien bzw. Lübz ist eines gemeinsam: das Herzogshaus Schleswig-Holstein-Gottorf. Während die ersten Orte im Territorium lagen, ist der letztgenannte Ort Lübz über die Herzogin Sophie von Mecklenburg, geb. von Schleswig-Holstein-Gottorf verbunden. Erwähnenswert sind in diesem Zusammenhang noch zwei Personen: der aus Aschersleben stammende und am Gottorfer Hof wirkende Gelehrte Adam Olearius und der nach Aschersleben ziehende Jurist, Rats-Secretarius und spätere Bürgermeister Levin Boysen, dessen Elternhaus in Husum lag (Trauung Aschersleben 21.05.1676). In Husum und Tönning befanden sich Residenzen der Herzöge von Schleswig-Holstein-Gottorf. Hier wird ein weitgespanntes Beziehungsnetz erkennbar, in das die Familie Reinhold Gerhards offensichtlich eingebunden war. Kurz nach Levin Boysens eigener Trauung werden beide zusammen am 20.06.1676 als Hochzeitsgäste genannt: H~. Secretariy Leviny Boysen, H~. Reinholdy Gerhardt. Die Braut stammte aus Lüneburg. Boysen steht auch als Pate bei einer Gerhard-Taufe.
Kind:
Gerhard Catharina Magdalena
* 28.10.1663 in Aschersleben/Sachsen-Anhalt
oo 13.10.1691 in Aschersleben/Sachsen-Anhalt.
Signatur: 58936
Forscher: © /http://www.Adelby.com/ Helmut Martensen, 24943 Flensburg; EMail: Martensen@t-online.de
Weiter zu: Nachfahrenbaum.
© www.Adelby.com/ Helmut Martensen,24943 Flensburg; EMail: Martensen@t-online.de
Stand: 24.12.2013 12:41:47
Erstellt mit dem Genealogieprogramm GFAhnen 13.0
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