Notizen zu Matthiesen Johann Heinrich:
1863 bis 1903: Engelsby (Dorf) Nr. 8, der Sohn übernimmt das Haus für 106 Mark und betrieb in den 1870er Jahren eine Bierhalle.
Ein Teil des Hauses war an die Milchhändlerin Stina Winter vermietet.

lt. Flensburger Tageblatt vom 2.11.1982, Vortrag von Heinz Schlüter:
Etwa 1880 betrieb ein Heinrich Matthiesen in Engelsby 8 eine "Bierhalle", die, obwohl nur wenige Quadratmeter groß, wohl für das gesellschaftliche Leben des Kirchspiels von großer Bedeutung war. Und um 1889 wurde eine Bierbrauerei in Engelsby gegründet.

lt. Schlüter aus den 1950er Jahren: Hinrich Matthiesen (Engelsby 8) richtete in seiner Kate eine "Bierhalle" ein. Dieser vielversprechnde Name darf uns nicht täuschen, denn die Wirklichkeit sah anders aus: Wir befinden uns in der Zeit in der das Flaschenbier aufkam. Hinrich Matthiesen grub in seiner Küche ein Loch etwa 1x1x1 Meter in den Boden und hatte damit einen Kühlkeller für sein Bier. Seine 2-Fach-Wohnstube wurde die Gaststube. Wie klein und armselig erscheint uns heute diese "Bierhalle"; und doch war es in der damaligen Zeit etwas Besonderes, im eigenen Dorf sein Bier trinken zu können. Selbst einen "Ball" gab es hier im Winter. Eine 2-Fach-Stube des Nachbarn wurde ausgeräumt und ergab den "Ballsaal", in dem die Jugend beim Tanz in Strumpfsocken (!) sich vergnügte. Grotesk, harmlos und bescheiden erscheint uns dieser Blick in die "gute, alte Zeit", in der es aber auch, genau wie heute, Not, Stürme Leidenschaften und Ausscheifungen gab.

Signatur: 3779
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