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Slewart

Slewart (Slewert) Gerdt (Gerhard) Öffnen Blatt

Pastor in St. Nikolai/Flensburg, "Pastor Santi Nicolai Kercken", Reformator Flensburgs u. erster lutherischer Pastor u. Probst
* um 1492 in Campen/Niederlande
† 30.11.1570 in Flensburg
Vater: Slewert Lambert
Mutter: van Wilsem Margarethe (Gese)
oo ... mit Goltsmidt (Paris) Anna, * um 1500 in Flensburg, † um 1585 in Flensburg.
Lebensphasen von Slewart Gerdt:
Beruf:von 1526 bis 1570 Pastor in St. Nikolai/Flensburg, "Pastor Santi Nicolai Kercken", Reformator Flensburgs u. erster lutherischer Pastor u. Probst.
St. Nicolai-Kirche.
Beruf:von 1538 bis 1570 Probst in Flensburg.
Bürger:1561 Bürger in Flensburg, Erbkauf 27.01.1561.
Notizen zu Slewart Gerdt:
Quelle Reinhusen Seite 10/183: "1570, Nov. 30 starf H. Gert (Slewart), Pastor tho S. Nicolai und Prowest."

Kampen in den Niederlanden, Provinz Oberijssel. Ehemals sehr bedeutende Hansstadt, damals noch eine Küstenstadt.

Angeln Jahrbuch Seite 17 Reg.-Nr.: 1998. In dem Aufsatz vom Emmerich Christiansen im Jb. Angeln 1998 S. 20ff sind die gesamten Vorfahren von Gerhard Slewert genannt!

Gerd Slewert: Magister Ehren Gerd Slewert (Namensvarianten: Slewarth, Sleewart, Sleuert, Schleward, Sleffwart, * um 1492 in der Hansestadt Kampen in der Provinz Overijssel, Niederlande; + 30. November 1570 in Flensburg) war der Reformator Flensburgs.
Er stammte aus einer religiös geprägten, reichen niederländischen Familie. Sein Onkel Johan Pael starb 1493 auf einer Pilgerreise im Heiligen Land, sein Großonkel Andries Heymenß war Benediktinermönch in Köln, zwei weitere Großtanten van Wilsem waren Begine bzw. Nonne in den Niederlanden - ebenso wie seine Schwestern.

Slewert war zunächst ein römisch-katholischer Dominikanermönch. In den Jahren 1517-19 war er Lektor im Dominikanerkloster Hadersleben und ging dann (als Dominikaner) ins Paulinerkloster Magdeburg. Dort lernte er die Schriften Luthers kennen. 1522 wurde er genannt in Magdeburg. 1526 wurde er von Prinz Christian, dänischer Kronprinz und Statthalter von Schleswig-Holstein, zusammen mit dem Reformator Johannes Bugenhagen an seinen Hof berufen zur Verbreitung der neuen Lehre, "zur Visitation und Reformation der Kirchen in den Herzogtümern Schleswig und Holstein".

Am 1. Adventssonntag 1526 (30. November) hielt er in St. Nikolai in Flensburg "ungestört" seine erste lutherische Predigt vor einer zahlreichen Gemeinde und wurde am selben Tag von der Bürgerschaft zum Hauptpastor der Kirche gewählt. An den folgenden Sonntagen predigte er auch an St. Marien und St. Johannis. 1537 war er in Kopenhagen einer der sieben Geistlichen des Herzogtums Schleswig, die an der Ausarbeitung der neuen Kirchenordnung maßgeblich beteiligt waren, die zunächst nur für das Königreich Dänemark galt. 1538 nahm er an der Synode auf Schloß Gottorf teil. Am 1. April 1540 wurde "Herr Gert" zum Superintendenten ernannt und erhielt die Aufsicht über die Geistlichen und Kirchengüter in den Ämtern Flensburg und Bredstedt (über 30 Jahre) und Tondern (bis 1542) (unter dem noch katholischen Bischof Gottschalk von Ahlefeldt). "Er setzte sich unermüdlich für die Erneuerung der Kirche und die Reinheit des Glaubens ein."

In seinem Visitationsbuch - einer historisch bedeutenden Hinterlassenschaft - sind seine jährlichen Reisen in die ihm unterstehenden 32 Kirchspiele fast bis an sein Lebensende aufgezeichnet. Bis ins kleinste wurde darin über das Kirchenvermögen Buch geführt. "Da der Propst Slewert sich der passiven Renitenz der Kirchenschuldner gegenüber nicht allein durchsetzen konnte, wurde der Amtmann aufgefordert, den Propsten in jeder Weise zu unterstützen" (Flensburg, Geschichte einer Grenzstadt S. 87). Er war allerdings kein sehr strenger Rechnungsführer.

1541 wurde er betraut mit der Visitation der Feldklöster Lügumkloster und Rudekloster (Ryekloster, Ruycloster, Ruhe Closter, Rüdekloster). 1557 übermittelte er dem König die Bitte des evangelisch gewordenen Abts des Rude-Klosters um Amtsentlassung. Anschließend bis 1561 amtierte er selbst Abt des Rude-Klosters. 1561 erwarb er - unüblicherweise - aufgrund seines Ansehens das Bürgerrecht Flensburgs.

Er erhielt seit ca. 1550 wegen seiner Verdienste um Stadt und Land von König Christian III. jährlich Kornlieferungen aus der königlichen Mühle in Flensburg. Verheiratet war er mit Anna, Tochter des Flensburger Bürgers Dietrich Goldschmidt.

Flensburg stiftete zu seinem Andenken ein Slewardhsches Legat. Seine Tätigkeit als Reformator hat ihn zu einer Gestalt der Geschichtsbücher Schleswig-Holsteins werden lassen: Im 20. Jahrhundert z.B. erschien ein ausführlicher Lexikoneintrag im "Schleswig-Holsteinischen Biographischen Lexikon" über ihn. 1826 wurde zum Gedenken an die Flensburger Reformation eine Gedenkmünze geprägt: "Am 3. Dezember (dem ersten Advent-Sonntage) 1826 wurde das 300jährige Jubelfest der evangelisch-lutherischen Reformation in Flensburg gefeiert und dabei der Verdienste des Theologen Gerhardt Slewerth gedacht".

Auszug aus der Chronik Lassen:
Abschrift aus dem von dem ersten evangelischen Propsten Gert Slewart geschriebenen Propsteibuch der Propstei Flensburg, vom Jahre 1538.
Anno 1538 geholden Rekensinig to Grontofft.
Item. Eyn Wedemstedhe tho Kerheren, IIII Mark Goldes up Grontofft Velt VII Mark Sülvers up Dolderup Velt up Langebergh Velt in dem Acker I Mark Goldes, und noch up Hundewath Velt XVIII Busup Landes, up Bunstorp Veltmark I Busup Landes, vp Lutsholts Velt III Heth-Sipp Landes. Tegede LX.hethsiegel Hauer, Botterborde vom eym ider Ko I Album, IIII Offerdage. Vicaria dinae Virginis Dartho nyn Hus, yn beyden Velden IIII Hethsiegel Landes, dartho XIX Mark Renthe, noch I Vor hoys.
Vicaroa dinae Annae.
Desse beyde Vikarien horen tho der Cappellanien. Item. tho der Kosterien eyn Hus, Dartho II Mark Goldes öwer dat gansse Velt, van eyn ider Hus eyn Scinke Specks, VIII Broth, I Draune Hauer, noch nyn Sup Hauer van dat Orgelwerck.
Item By der Kerken syn vele Koyn, unde van eyn ider Ko III ß (Schilling).
(Anmerkung: Tegede bedeutet Zehnten).
Album bedeutet albinns (Weiß) eine Münze (Lübecker Witte). Eyn Drauen Hauer (ein Drag, 20 Garben, Hafer. dinae, divae Virginis, der heiligen Jungfrau. dinae, divae Annae, der heiligen Anna, Mutter der Maria.
Staatsarchiv Kiel - Acta C XII 1. Nr. 72

Gerhard Sleward (Geert Slewert), ev.-luth., Theologiestudium an einer deutschen Universität; Magister; zunächst Dominikanermönch, 1517 von der Versammlung der Ordensprovinz Saxonia in Braunschweig in das Dominikanerkloster Hadersleben (Haderslev, DK) versetzt, erwähnt als "fr. Eggardus Slevert", 1517-19 Lektor ebd., ab ca. 1520 im Magdeburger Paulinerkloster tätig, von den Schriften Luthers und Melanchthons beeinflußt und Übertritt zum lutherischen Glauben, 1526 angeblich im Auftrag von König Christian III. von Dänemark zusammen mit D. Johannes Bugenhagen, D. Eberhard Widensee, Magister Johannes Vandalus und Hermann Tast Durchführung der Kirchenvisitation in den Herzogtümern Schleswig und Holstein (quellenmäßig bisher nicht belegbar), jedenfalls maßgeblich an der Einführung der Reformation in Flensburg (Flensborg, DK) beteiligt, 1526-70 erster lutherischer Pfarrer an St. Nicolai ebd.; ist an der Ausarbeitung der Kirchenordnung für Dänemark, Norwegen und "die Herzogtümer" beteiligt und unterschreibt diese 1537 mit als einer der sieben Schleswiger Pastoren, 1538 Propst in Flensburg, ihm wurde die Visitation der Propstei Flensburg-Bredstedt übertragen, legt 1538/39 das Flensburger Propsteibuch an, 1540 von König Christian III. von Dänemark zum Superintendenten ernannt und den Probsteien Flensburg-Bredstedt und Tondern (Tønder, DK) vorgesetzt, Tondern erhält 1543 einen eigenen Propst, da Slewarts Sprengel zu groß war; zusammen mit den Flensburger Pastoren von St. Marien und St. Johannis reformierte er im Auftrag des Königs (von Dänemark) die Klöster Lügum (Løgumkloster, DK) und Rüde (Ryde, DK), ab 1557 auch Verwalter (Abt) dieses Klosters, 1561 auf eigenen Wunsch altershalber davon entbunden; im gleichen Jahr nimmt er auch das Bürgerrecht in Flensburg; neben seinen Amtsgeschäften als Geistlicher von den Flensburgern oft als Vertrauensmann bei Geldgeschäften oder als Testamentsvollstrecker herangezogen; siehe auch LLL93, S. 764-767; Eintrag in Wikipedia vorhanden
* Kampen, St. Nicolaas (NL) um 1490
oo Flensburg ca. 1532 Anna Paris
+ ebd. 30.11.1570
# ebd. im Chor der Kirche St. Nikolai.
Kinder:
1) Slewart Elisabeth
* (s) 1530, † vor 28.06.1591
oo ca. 1551 mit von der Becke Jürgen (Georg), Sekretär in Flensburg, Schulmeister zu St. Nikolai.
2) Slewart Marina
* 1537, † 16.01.1611 in Flensburg
oo 1/2 02.07.1559 in Flensburg mit Ouw (Farvers, Färber) Marcus, Färbermeister in Flensburg.
oo 2/1 29.08.1574 in Flensburg mit Schroders Sebastian, Probst in St. Nikolai/Flensburg.
Signatur: 6833
Forscher: © /http://www.Adelby.com/ Helmut Martensen, 24943 Flensburg; EMail: Martensen@t-online.de
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Ahnentafel
4 Slewert Geert, Kaufmann
* (s) 1430 Kamperveen/NL † ca. 27.04.1517 Kampen/NL
oo um 1460 Kampen/NL
8 Herbertß Heymen (>>)
Kaufmann
* (s) 1400 Kamperveen/NL † vor 1476 Kamperveen/NL
oo ...
9 Lubbe
* (s) 1400 † ca. 1476 Kamperveen/NL
2 Slewert Lambert, Hanse-Kaufmann
* (s) 1460 Campen/NL † 20.07.1552 Campen
oo ...
5 Glasemaker Truide
* (s) 1430 Kampen/NL † 1492 Kampen/NL
10 Hendrikß de Glasemaker Peter (>>)
Glasmacher
* (s) 1400 Kampen/NL † 1461 Kampen/NL
oo
11 ...
1 Slewart Gerdt, Pastor
* um 1492 Campen/Niederlande † 30.11.1570 Flensburg
6 van Wilsem Wolter Hendrikß, Kerkmeester
* (s) 1430 Kampen/NL † ca. 1485 Kampen/NL
oo ... Kampen/NL
12 Wolterß Hendrik (>>)
Krämer
* (s) 1400 † ... Kampen/NL
oo
13 ...
3 van Wilsem Margarethe
* (s) 1460
7 von Arler Stijne
* (s) 1430 † nach 13.12.1480 Kampen/NL
14 ...
15 ...

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Stand: 24.12.2013 13:03:09
Erstellt mit dem Genealogieprogramm GFAhnen 13.0

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