Notizen zu Clausen Ingeburg Maria:
heiratet ihren Vetter

Johannes und Marie heirateten, und die beiden Alten zogen in das neu gebaute Abnahmehaus. Marie war eine freundliche und hilfsbereite Frau, die sehr in ihrer Welt lebte und sich nie um Politik kümmerte. Im Ersten Weltkrieg schrieb sie an ihre Schwester: "Von dem Krieg habe ich nie gelesen, das sagte mein Doctor gleich, es war nicht gut für's Herz."
Marie hielt den Kontakt zu den Verwandten, dachte an Geburtstage und schrieb, während der Mann zurückgezogen und schweigsam seiner Arbeit nachging. In ihren Briefen an ihre Familie in Tarup berichtete sie langatmig über Alltägliches auf der Mühle, Gefühlsäußerungen oder Persönliches findet sich nicht in den überlieferten Briefen. Johannes dagegen schrieb weniger gern, er setze nicht einmal seine Unterschrift unter die Briefe seiner Frau.
Marie war selbstverständlich für den Haushalt da. Sie bediente ihren Mann beim Essen, denn die Dienstmädchen durften nicht in die gute Stube. Sie stellte selbst ihr Brot her, das aus grobem Weizenmehl bestand und mit Sauerteig statt mit Hefe gebacken wurde. Dieses Brot war ihre Spezialität.
Sie hatte die Buchführung und überhaupt die Geldsachen in der Hand. Der "goldene Spruch" dieser frommen Frau lautete: "Sei fromm, gerecht und treu, geduldig und verschwiegen fluch Wollust, Müßiggang, Neid, Hoffart, Zank u. Lügen."

Signatur: 9052
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