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Suadicani

Suadicani Carl Ferdinand Öffnen Blatt

Arzt in Schleswig
* 17.12.1753 in Preetz
† 22.02.1824 in Schleswig
oo 1803 mit Petri Christiane Margaretha Johanna, * 1783, † 1819.
Notizen zu Suadicani Carl Ferdinand:
aus Wikipedia:
Suadicani war zunächst Arzt in Glückstadt, 1782 Physikus in Segeberg, 1783 Arzt des Herzog Friedrich Christian von Augustenburg, 1795 Arzt im dänischen Königshaus in Kopenhagen, 1796 und 1801 Leibarzt und Begleiter des Kronprinzen und späteren dänischen Königs Friedrich VI., 1801 Leibarzt des Statthalters Carl von Hessen und Physikus in Schleswig

Suadicani war als Arzt in Glückstadt und Physikus in Segeberg zuständig für die dortigen Zucht- und Tollhäuser. Er beschrieb im Mai 1816 in einem Bericht an das Schleswigsche Obergericht das Irrenwesen im Land und erreichte damit, dass im Juni 1817 der Neubau einer Irrenanstalt in Schleswig beschlossen wurde. 1820 wurde dieser Neubau als einer der ersten speziell für diesen Zweck errichteten Bauten im deutschsprachigen Raum bei Schleswig eröffnet. Die Irrenanstalt galt damals als eine der modernsten dieser Zeit in Europa.

Suadicanis Enkel Victor Hensen war Meeresbiologe und Professor für Physiologe an der Universität Kiel. Er leitete 1889 die deutsche Plankton-Expedition.

Irre ,Tolle, Verrückte und Irrenanstalten:
von Günter Evers, Glücksburg
Schon seit dem 15. Jahrhundert ist das Wort Wahnsinn bekannt. Es bedeutete "ohne Sinn und Verstand". Die äußeren Anzeichen von Wahnsinn waren recht vielfältig. Immer aber standen die Wahnsinni-gen außerhalb der Norm. Sie waren "ver-rückt". Sie lebten außerhalb der Vernunft und wurden von der Gesellschaft ausgegrenzt. Der Wahnsinn wurde auf eine Einwirkung Gottes oder des Teufels be-trachtet. An eine Heilung wurde nie gedacht. Wahnsinnige aus rei-chen Familien wurden dort oft integriert, aus armen wurden sie vertrieben. Man sperrte sie fort.
In ganz Europa herrschte von 1650 bis 1800 eine Epoche der "Ausgrenzung der Unvernunft".

Die Irrenanstalt oder das Irrenhaus waren Nachfolgerinnen des Tollhauses. In ganz Europa herrschte von 1650 bis 1800 eine Epoche der "Ausgrenzung der Unvernunft" vor.
Narren und Tolle wurden unter menschenunwürdigen Bedingungen in Zucht- oder Arbeitshäusern verwahrt.
Bettler, Vagabunden, Arbeitslose, Dirnen, mit "Lustseuche Behaftete", Depressive, geisteskranke und behinderte Menschen wurden ohne Unterschied zusammen mit Sträflingen in einen gemeinsamen Raum gesperrt. Wer "außerhalb der Grenzen der Vernunft, der Arbeit und des Anstandes" stand, wurde aus der Gesellschaft verbannt. Die offizielle Bezeichnung für solche Menschen war "Blödsinnige".

Die Beaufsichtigung der Irren geschah durch Irrenschließer der sie ankettete. Die Versorgung erledigten die Zuchtmeister die oft auch Strafgefangene waren. Sie versuchten oft die Irren durch die Zufü-gung von Schmerzen mit Folterwerkzeugen "zur Vernunft zu bringen" und sie von ihren "Tollheiten zu befreien"
Das erste Irrenhaus der Welt war 1784 der Narrenturm in Wien.
Die allgemeine Errichtung von Irrenhäusern zu Beginn des 19. Jh. nur für psychisch Kranke war daher ein relativer Fortschritt.
Man hielt Geisteskranke für unempfindlich gegenüber Kälte, Hunger, Durst und Schmerzen. Darum ließ man sie fast nackt und teilweise ganz unversorgt. Es gab Fälle, in denen die Wärter Geisteskranke für einen kleinen Obolus zur Schau stellten.

Am 20. Januar 1587 wurde in Flensburg vor dem Rodetor "de dulle Kist", ein Irrenhaus gebaut.
Erst Ende des 18. Jh. wurden Irre als heilungsbedürftige Kranke erkannt.
Die Errichtung von Irrenhäusern zu Beginn des 19. Jh. nur für psychisch Kranke war daher ein relativer Fortschritt.
1786 wurde die erste Schleswig-Holsteinische Irrenanstalt in Lübeck eingerichtet.
1817 wurde in Schleswig eine Irrenanstalt eröffnet. Bei der Volkszählung 1835 waren dort 116 Männer und 59 Frauen, 1845 waren es 318 Gemütskranke, davon 216 Männer und 102 Frauen.
1820 ließ der Leibarzt von König Fredrik VI. Karl Ferdinand Suadicani in Schleswig ein Irrenhaus bauen. Er war von der Not der Menschen in den Tollhäusern tief betroffen und wollte es unbedingt besser machen. "Zur Rettung dieser Menschenclasse, deren Noth gen Himmel schreit".
Eine 1849 gegründete und 1883 eingeweihte Irrenanstalt in privater Trägerschaft war Klappschau bei Schleswig. Man nannte sie später offiziell "Gemeinnützige Gesellschaft für Seelenpflege" und im Volksmund "Klappsmühle".
1892 errichtete Pastor Paulsen in Kropp eine private Irrenanstalt Haus Bethesda. Nach Bethesda entstanden zwischen 1892 und 1900 sieben weitere Häuser wie Zoar, Sychar und Patmos für die Aufnahme von Geisteskranken. Es wurden Männer und Frauen wie auch Epileptiker, Alkohol- und Nervenkranke aufgenommen. 1900 waren es 300 Personen.
Kinder:
1) Suadicani Andreas Victor, Bürgermeister in Northeim
* 03.01.1809 in Schleswig
2) Suadicani Johann O. Theodor Moritz, Dr. med. et chirurg. in Flensburg, Große Straße auf dem Holm Nr. 533
* (err) 1818 in Schleswig
Signatur: 56593
Forscher: © /http://www.Adelby.com/ Helmut Martensen, 24943 Flensburg; EMail: Martensen@t-online.de

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Stand: 24.12.2013 13:03:52
Erstellt mit dem Genealogieprogramm GFAhnen 13.0

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