Lebensphasen von Kruhl Paul: Beruf: | Kapitän. |
Wohnort: | 1919 in Flensburg, Friedastr. 1. |
Notizen zu Kruhl Paul:
wohnte zum Schluß in der Friedastr. 1 in Flensburg.
aus Zeitung Flensburger Nachrichten im August 1920:+
Privatier Paul Kruhl, von Beruf Seemann, ist am 24. d. Mts. im Alter von 68 Jahren gestorben. Von seinem Rücktritt aus dem Seemannstand war der Verstorbene bei der Vereinigten D.-G. tätig, u. a. als Führer des in den dänischen Gewässern gesunkenen Dampfers "Kanal I". In Seemannskreisen war Herr Kruhl als Besitzer des an der Schiffbrücke belegenen Gasthofes "Stadt Kiel" und nach Verkauf desselben als Kassierer der dänischen Feuerversicherung eine bekannte Persönlichkeit.
aus dem Bericht des Neffen Peter Larsen aus Barsmark *08.10.1892 aus dem Jahre ca. 1964:...Von allen Onkeln aber am meisten geschätzt habe ich Onkel Paul Kruhl aus Flensburg. In ihrem netten Heim in Flensburg war ich auf meinen zahlreichen Fahrten von und nach den verschiedenen Garnisonen, von und zur Kampffront im ersten Weltkrieg, ständiger und gern gesehener Gast. Ich wurde als Sohn des Hauses behandelt und noch im hohen Alter von 94 Jahren sagte meine Tante: "Ach, lieber Peter, Du warst ja immer unser besonderer Liebling".
In meinen jungen Jahren wagte ich nie, Tante mit dem Vornamen anzureden, dazu erschien sie mir zu vornehm und ich sagte immer Tante Kruhl, statt Tante Dora. Ich werde mein ganzes Leben immer Onkel Paul und Tante Dora in freundlicher Erinnerung behalten. ....
.... ich wollte Soldat werden und 1908 erhielt ich dann vom Bezirkskommando Flensburg die Aufforderung, mich dort an einem festgesetzten Tag zwecks Untersuchung und Ablegung einer Prüfung einzufinden.
Der Tag kam und Mutter zog mit mir nach Flensburg los, wo wir bei Onkel Paul und Tante Dora für 2 Tage freundliche Aufnahme fanden.
Die feine Wohnung, die große Stadt Flensburg imponierten mir und - was noch erstaunlicher war - meine Mutter sprach deutsch, denn Tante Dora konnte kein dänisch. Sie entstammte einem wohlhabenden Bauerngeschlecht aus Angeln.
Am nächsten Tag zog Onkel Paul los mit mir in die Kaserne zum Bezirkskommando. Hier wurde ich untersucht und für tauglich befunden .....
.... Auf dem Hinweg zur Kaserne hatte Onkel Paul mir schon vieles von der Stadt Flensburg erzählt. Von der elektrischen Straßenbahn und dergleichen mehr. "Jetzt, da alles so gut gegangen ist, wollen wir mal mit dieser Straßenbahn, die sich ohne Pferde in Bewegung setzte, fahren. Die Frauen zu Hause erfahren dann schneller, wie gut Du alles gemacht hast". Onkel Paul war ein prachtvoller Mann und wie gut konnte er nicht mit mir über alles sprechen, gerade so, als wäre ich schon ein erwachsener Mann.
Am 5.4.1908 wurde ich konfirmiert und hatte da schon meinen Gestellungsbefehl, mich am 15.4. in Neubreisach im Elsass einzufinden.
Am 12.4.1908 trat ich die Fahrt an, das Herz klopfte und wiederum begleitete meine Mutter mich nach Flensburg. Von dem vielbereisten Onkel Paul wurde ich zur Bahn begleitet. Ich war froh, dass Mutter nicht mitging, denn ich liebte keine Szenen, ich fürchtete, dass Mutter mich etwa umarmen könnte vor allen Leuten auf dem Bahnhof, obwohl derartige Liebesszenen bei uns in der Familie ganz unbekannt waren - aber - man konnte ja nie wissen.
Schon vorher hatte mir Onkel Paul mir genaue Anweisungen über das Verhalten bei Reisen gegeben. Hier auf dem Bahnhof erhielt ich weitere Instruktionen, die ich mir genau merkte.
Der Zug fuhr ein. "Da kannst Du sehen", sagte Onkel Paul und zeigte auf ein Schild, dass an einem Wagen angebracht war, "da steht ganz richtig: Richtung Rendsburg-Neumünster-Hamburg, und da sollst du ja hin, also, hier kannst Du getrost einsteigen". Ich stieg ein und wenige Minuten später fuhr der Zug ab und Onkel Paul stand winkend auf dem Bahnsteig. Jetzt war ich auf mich allein gestellt.
Trauregister Kirchenbuch St. Nikolai in Flensburg Nr. 32/1885: "Am 21. Aug. 1885 wurdeb getraut der Steuermann Paul Kruhl, ehelicher Sohn des weiland Insten Jörgen Lorenzen Kruhl in Barsmark und der weiland Meta Catharina geb. Hansen, und: Magdalena Catharina Charlotte Hansen, eheliche Tochter des Höckers Johann Peter Hansen und der Anna Dorothea geb. Nissen. Zeugen: 1) H.P. Thomsen, 2) Brautvater Hansen.".
Medien zu Kruhl Paul:
Bild: Paul Kruhl | Bild: Kinder: Magda und Helene | Bild: Kneipe von Paul Kruhl in Flensburg, Schiffbrücke | Bild: Kneipe Ausschnitt |